Wie kommt der Honig ins Glas?
Im Rahmen unserer kulinarischen Informationen waren 25 Vereinsmitglieder am 24. Juni 2014 bei Christoph Schmieta in Hedwigsruh zu Gast, um sich über Freud und Leid des Imkers zu informieren.
Vor Beginn der fast 2-stündigen Präsentation erzählte uns Christophs Vater, Dr. Hans-Hinrich Schmieta , noch spontan viel Interessantes über die Geschichte des Hugenottenschlösschens Hedwigsruh und seine glückliche Rettung durch den Senior der Familie, Dr. Hans Schmieta.
Christoph Schmieta begann vor etwa 20 Jahren die Bienenhaltung mit wenigen Völkern und ist inzwischen mit 160 Bienenvölkern einer der größten Imker im Großraum Hannover (wohlgemerkt neben seinem Beruf als Bankkaufmann).
Für viele Teilnehmer war wohl die wichtigste Information, dass Bienen nicht nur zum Honigsammeln taugen, sondern dass ihr Hauptnutzen in der Bestäubung liegt. 80% unserer Kulturpflanzen und zahlreiche Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Ohne Bienen keine Kirschen, Äpfel, Birnen oder Pflaumen, keine Beeren, keine Erbsen und Bohnen, um nur einige zu nennen. Auch für die Samengewinnung sind Bienen notwendig. Bis zu 60.000 Bienen bilden im Sommer ein Volk. Deren Nahrungsgrundlage bilden die Pollen blühender Pflanzen. Durch die veränderte Landwirtschaft (Anbau von nur wenigen, außer Raps für Bienen überwiegend uninteressanter Nutzpflanzen auf immer größeren Flächen) wird das Nahrungsangebot für Bienen stark reduziert. Pestizide schädigen die Bienen. Das Aussäen von blühenden Pflanzen auf Ackerrandstreifen verbessert die Situation. Die Völker müssen zur Blütezeit verschiedener Pflanzen oft über weite Strecken transportiert werden, was für die Bienen auch Stress bedeutet. Daneben besteht noch die Bedrohung der Bienengesundheit durch die einst aus Indien eingeschleppte Varroamilbe. Durch den Kauf inländischen Honigs und das Anlegen blütenreicher Gärten mit bienenfreundlichen Pflanzen können auch Nichtlandwirte etwas für die Bienen tun.
Wir erfuhren auch viel über den Bau eines Bienenkorbes und die soziale Organisation in einem Bienenvolk mit Königin, Drohnen und Arbeitsbienen.
Unsere Hochachtung vor den Leistungen der Bienen und der Imker ist an diesem Vormittag, umschwirrt von Bienen (keiner wurde gestochen) gewaltig gestiegen.
Danke Christoph!
Im Anschluss an die Veranstaltung haben die meisten Teilnehmer den Vormittag bei einem „Honigfrühstück“ (Geschenk vom Imker) in der Alten Schule in Elze ausklingen lassen.

