Woher kommt das Fleisch für Wurst und Braten?
Führung durch den Schweinestall von Jörg Hemme
Fünf Radler und fünf Autofahrer trafen sich am Samstag, den 15. September 2018 um 10:00 Uhr auf dem Hof von Jörg Hemme in Abbensen, um sich ein Bild davon zu machen, wie heutzutage in einer modernen Mastanlage Schweine heranwachsen. Verkleidet in weiße Schutzanzüge (zum Schutz der Schweine!) führte uns Landwirt Jörg Hemme durch sein „Reich“. Von der Sau über die Ferkel bis zum Mastschwein alles vom selben Hof ist hier die Devise.
Animiert von einem echten Eber wird alle drei Wochen eine Gruppe von Sauen künstlich besamt, um dann nach 3 Monaten, 3 Wochen und 3 Tagen süße kleine Ferkel zu werfen. 4 Wochen nuckeln diese dann bei der Mutter. Dann werden sie in Gruppen aufgeteilt und wachsen mit Milchersatz und Futter auf 30 kg heran. Danach beginnt der Ernst des Lebens: etwa 1450 Mastschweine mit einem Endgewicht von 110 bis 120 kg werden pro Jahr gemästet.
Alle unsere Fragen wurden von Jörg Hemme mit Geduld beantwortet. Die Tiere stehen in gut belüfteten geräumigen Ställen auf Spaltenboden. Die Sauen haben Zugang zu frischer Luft. Alle Schweine insbesondere aber die Ferkel haben „Spielgeräte“ zum Zeitvertreib. Wir hatten den Eindruck, die Tiere auf dem Hof haben „Familienanschluss“ und kennen ihre „Herrschaft“ .
Ein Wermutstropfen: viele Tiere halten nicht bis zum Schlachttermin durch. Etwa 13 % der Neugeborenen versterben in den ersten Tagen (auch in der Natur ist hier die Sterblichkeit hoch), je 2 bis 2 1/2 % der Ferkel und der Mastschweine während der Aufzucht. Wirklich betriebsgefährdend sind aber die Großschlachtereien, die immer bemüht sind, die Erzeugerpreise zu drücken!
Danke Jörg für diesen aufschlussreichen, interessanten Einblick in die Schweinemast.
Auf dem Rückweg nach Elze hat ein Teil der Gruppe noch bei Bio-Hemme in Brelingen Halt gemacht, wo uns 5 muntere Angler-Sattelschweine in Freilandhaltung mit Stroheinstreu erwarteten . Sie waren sich ihrer „Privilegien“ bewusst.
Bei einer von Frau Rotermund-Hemme gestifteten Käseplatte und einem leckeren Glas Bio-Rotwein ging der informative schöne Ausflug zu Ende.

