Wie kommen Wurst und Fleisch auf den Tisch?
Im Rahmen unserer schon traditionellen Aktion „Kulinarische Informationen“ fand die fünfte Veranstaltung am Montag, dem 17. Juni in der Landschlachterei Dettmers in Elze statt.
Das Thema Wurst und Fleisch fand reges Interesse im Mitgliederkreis, sodass 27 interessierte Elzer und weitere Wedemärker BürgerInnen Dettmers Hof bevölkerten.
Metzgerchef Carsten Dettmers, der schon in vierter Generation den Betrieb führt und inzwischen vergrößert hat, erläuterte bei strahlendem Wetter seine Betriebsphilosophie: Kurze Wege, persönlich bekannte Fleischproduzenten und Eigenschlachtung garantieren frische hohe Qualität.
Zwei Schweinemastbetriebe aus Elze, ebenso wie Dettmers in der Hohenheider Straße gelegen, und ein Rindermastbetrieb aus Ibsingen sind die Fleischlieferanten. Kurze Wege sind mit ausschlaggebend für die Fleischqualität, die Tiere sind weniger gestresst und brauchen sich auch beim Transport nicht an fremde Gruppenmitglieder gewöhnen.
Zusätzlich seit etwa zwei Jahren hat Schlachter Dettmers etwas ganz Besonderes im Sortiment: Wurst und Fleisch von Mangalitza Wollschweinen, die in einem Nationalpark in Ungarn frei herumlaufen. Diese werden aber nicht lebend transportiert, sondern im Alter von 1,5 bis 2 Jahren vor Ort in Ungarn geschlachtet.

Die Schweinehälften werden anschließend exklusiv ca. 1200 km aus dem Nordosten Ungarns ohne Zwischenhändler direkt nach Elze geliefert. Das Fleisch der Mangalitza Wollschweine zeichnet sich durch einen höheren Speckanteil aus, da die Schweine in Freilandhaltung viel Auslauf haben.
Durch das langsame Wachstum enthält das Speck mehr ungesättigte Fettsäuren als das Fett von schnellwüchsigen Schweinen. Laut Carsten Dettmers schmeckt man sogar die einzelnen Kräuter heraus, die von den Wollschweinen gefressen wurden.
Ein Besucher aus Resse kannte die Wollschweine aus seiner Kinderzeit, diese waren damals in Ungarn und weiteren Ostblockstaaten sehr verbreitet und Standardhaustiere für den Eigenverbrauch. Nach den 1960-er Jahren sind diese Tiere bis auf ca. 200 Exemplare fast ausgestorben, werden aber heute in verschiedenen Projekten wieder für die Zucht und Gastronomie vermehrt.
Interessant war die anschließende Führung durch das Betriebsgebäude mit Schlachtraum, Zerlegebereich und Kühlkammer. Viele Arbeitsgeräte glänzten in Edelstahl, aber auch hier für viele neu ein Hinweis von Dettmers, dass der altbekannte Gussstahl wohl doch hygienischer sein soll als glänzendes Edelmetall, da dieser aus Legierungen sehr unterschiedlicher Metalle besteht.
Nach dem facettenreichen Besuch trafen sich alle Teilnehmer in der Alten Schule zum gemütlichen Schmaus mit leckerer Fenchel- und Walnussmettwurst, Sülze, Bauchspeck, alles vom Mangalitzaschwein aus Dettmers Landschlachterei, und kalten Getränken.